Exkursion nach Dachau

Nach unseren schriftlichen Prüfungen fuhren die Schüler der Klassen 9a und 9b mit dem Bus ca. 2 Stunden und 30 Minuten nach Dachau. Dort angekommen erwarteten uns die Museumsführer.Unsere Führung begann am alten Bahnhof. Dort wurden vor etwa 70 Jahren die Häftlinge ausgeladen. Die SS-Leute bildeten einen 2 km langen Gang, durch den die Häftlinge gehen mussten. Den SS-Leuten war es erlaubt, die „Neuankömmlinge" zu schubsen, zu beleidigen und zu bespucken. Am Ende dieser Menschengasse mussten sie durch das Tor mit der Aufschrift: „Arbeit macht frei". Dieser hoffnungsvolle Spruch bedeutete aber „frei vom Leben“, wie viele Häftlinge im Laufe ihres Aufenthaltes bitter erkennen mussten. Nachdem wir dieses Tor passiert hatten, standen wir sofort auf dem Appellplatz. Die neu angekommenen Häftlinge wurden sortiert und gemäß ihrer Zugehörigkeit zu Kommunisten, Asozialen, Kriminellen, Homosexuellen, Roma, Bibelforschern und Juden mit sogenannten Winkelfarben gekennzeichnet.
Gedenkstätte
Unsere Führer erklärten uns wie die „Aufnahme“ ablief. Zuerst wurden die Häftlinge rasiert am ganzen Körper und danach wurde ein ganz aggressives Desinfektionsmittel auf den Körper gesprüht. Als nächstes gaben die SS-Leute den Häftlingen die gestreifte Kleidung. Schließlich wurden ihnen die passenden Symbolfarben aufgenäht und Nummern zugeteilt. Die Menschen wurden also zu Nummern gemacht, niemand sprach sie mehr mit Namen an.
Schlafsaal
Dann haben die Führer uns die Baracken gezeigt, wo die Häftlinge geschlafen haben. Alle Häftlinge mussten sich meistens ein Bett mit 3-4 anderen Häftlingen teilen.Weiter ging es zum Krematorium, dort wurden Häftlinge in insgesamt 8 Öfen verbrannt.
Öfen

Die Aschereste vergrub man auf den Feldern. Die Kleidung der Toten wurde mit Blausäure desinfiziert. Es gab zwar einen Vergasungsraum, das „Brausebad", der jedoch nicht oft genutzt wurde, weil die meisten Häftlinge verhungerten, erfroren, erhängt oder erschossen wurden oder Selbstmord begingen, indem sie in den elektrischen Zaun liefen.
Brausebad
Unsere Stimmung in der KZ-Gedenkstätte war sehr getrübt, weil man sich in das Leben der Häftlinge hinein versetzen konnte. Insgesamt können wir sagen, dass es ein interessanter und schockierender Ausflug war. Wir haben vieles schon gewusst, aber auch vieles neu gelernt. Unserer Meinung nach sollte man sich unbedingt die Zeit nehmen, um das Konzentrationslager einmal im Leben zu besuchen, um sich vorstellen zu können, unter welchen Bedingungen die Gefangenen im Nationalsozialismus leben, arbeiten und durchstehen mussten.
Zaun
Fotini, Adriana, Christina